DAS MAHLER CHAMBER ORCHESTRA ÜBERNIMMT DIE KÜNSTLERISCHE LEITUNG
Eine neue Ära beginnt
Mit der Saison 2023/2024 wurde die Kuratierung des Festivals in die Hände des zur Weltspitze zählenden, demokratisch organisierten, freien Mahler Chamber Orchestra (MCO) gelegt. Dies ist ein Novum, da üblicherweise die Dramaturgie und Programmplanung unter der Regie eines oder weniger Planer steht.
An vorderster Stelle steht bei der Musikwoche Hitzacker damit unverändert die herausragende künstlerische Qualität und das Bestreben, dem Publikum in Hitzacker ein sehr hochwertiges kulturelles Programm anzubieten. Das Mahler Chamber Orchestra begreift die Künstlerische Leitung der Musikwoche Hitzacker als Chance, seine kammermusikalisch und von Partnerschaften geprägte Exzellenz weiter zu entfalten und sich darüber hinaus als lernende Organisation weiterzuentwickeln.
Programmplanung als gemeinschaftliche Aufgabe
In seiner Rolle als Künstlerische Leitung setzt das Mahler Chamber Orchestra auf Zusammenarbeit, Experimentierfreude und Innovation. Die übergreifende Festivalstruktur für die nächsten Jahre wird, wie die meisten Aktivitäten des Orchesters, gemeinsam von Management und Orchestervorstand des MCO entwickelt – in diesem Fall in enger Abstimmung mit dem Vorstand des Vereins zur Förderung der Musikwoche Hitzacker, der die Wünsche und Bedürfnisse des Festivalpublikums und der Menschen vor Ort gut kennt. Innerhalb dieses Rahmens wird jedes Jahr aus dem Orchester heraus mit einem „Artistic Representative“ eine künstlerische Vertretung ausgewählt, die der jeweiligen Festivalausgabe eine eigene Handschrift gibt und gleichzeitig Ideen und Wünsche aus dem Orchester sammelt und einbringt. 2024 übernahm diese Aufgabe der Cellist und MCO-Gründungsmitglied Stefan Faludi. Die zweite Ausgabe der Musikwoche Hitzacker unter der Künstlerischen Leitung des MCO wird von dem britischen Trompeter Matthew Sadler kuratiert.
Vielseitige Potenziale ausschöpfen
Darüber hinaus bringen sich die Musiker*innen des MCO als Teil des Orchesters, seiner Kammermusikformationen und auch mit ihren jeweils eigenen Ensembles während des Festivals ein – in einer Bandbreite an Genres von Barock über zeitgenössische, klassische Musik bis hin zu Jazz, Klezmer und Improvisation mit Elektronik. Des Weiteren lädt das Orchester jedes Jahr musikalische Wegbegleiter*innen zum gemeinsamen Musizieren ein. Der Tradition des „Portraitkünstler“ folgend, bringt das MCO zudem in jeder Festivalausgabe eine Musikerpersönlichkeit mit, die das Profil des Orchesters bereichert. Diese tritt in verschiedenen Formaten auf: im Eröffnungs- oder Abschlusskonzert, in Kammerkonzerten und Porträtformaten. Im Jahr 2025 verkörpert diese Rolle der international renommierte Pianist Leif Ove Andsnes.
Facettenreiche Formate und Spielstätten
Im Mittelpunkt des Festivals steht die unmittelbare Kommunikation der Mitglieder des Mahler Chamber Orchestra mit dem Publikum. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wird ein Kaleidoskop an Formaten und Inhalten angeboten – von Veranstaltungen mit wechselnden Graden an Moderation und an partizipativen Elementen. Es werden neben den traditionellen Konzertorten St.-Johannis-Kirche und Kultur- und Tagungszentrum VERDO neue Spielstätten erschlossen, wie die Aula der Freien Schule Hitzacker oder dem Kulturbahnhof Hitzacker (KuBa). Die Musik soll außerdem auch zu Menschen in sozialen Einrichtungen, die nicht mobil sind, gebracht werden. Angesichts der Renovierung der St. Johannes Kirche in Hitzacker werden 2025 stattdessen die St. Johannis-Kirche in Lüneburg und die St. Georg-Kirche in Gartow zu Spielstätten der Musikwoche.
Gesellschaftlich relevante Themen
Neben Konzerten mit Moderation finden auch besondere Formate wie das Zukunftskonzert statt, in dem ein jeweils aktuelles, gesellschaftliches Thema beleuchtet wird. 2025 handelt dies als Gesprächskonzert konzipierte Programm mit dem Titel „Feel the Music“ vom Erleben von Musik mit all seinen Sinnen, erläutert von dem gehörlosen britischen Musiker Paul Whittaker. Verschiedene Kammerkonzerte, auch liegend, sitzend oder stehend, sowie eine Exkursion und ein Kneipenquiz sind Bestandteile des umfangreichen Programms.
Mitmach-Formate
Zahlreiche Formate und Initiativen haben stark partizipative und soziale Elemente, darunter das Format „MCO Close-Up“, bei dem sich das Publikum unter das Orchester mischt, das Kinderkonzert, in dem Rock und Klassik, Pop und Oper, Hochkultur und Gassenhauer aufeinandertreffen und zum Mitmachen anregen. Zudem können beim Mitmach-Chor mehrere Generationen während der Festivalwoche gemeinsam proben und ein Konzert mitgestalten. In dem Format „Noch einmal, bitte! / Vorgehört“ wird ein Werk gehört, diskutiert und schließlich erneut gehört. Außerdem wird es die Möglichkeit geben, Proben zu besuchen.
Soziale Preisgestaltung
Die verschiedenen Veranstaltungsformate werden von einer sozialen Ticketpreispolitik flankiert. Kinder, Schüler*innen, Studierende und Auszubildende erhalten Konzertkarten zu reduzierten Preisen. Zudem wird Personen mit geringem Einkommen durch Ermäßigungen und Freikarten möglich gemacht, an den Angeboten teilzuhaben.