Die tfn_philharmonie ist das Orchester des theater für niedersachsen mit Sitz in Hildesheim. Sie hat ihre Wurzeln im 1919 gegründeten Städtischen Orchester, das als Theaterorchester in Oper, Operette und Schauspielmusik wirkte. Dessen Leitung lag in den ersten Jahrzehnten in wenigen Händen; zu nennen sind vor allem Max Reichenbach (ab 1922) und nach dem Zweiten Weltkrieg Erwin Kossakowski, Erwin Jamrosy sowie Theo Buchner, unter welchem das Orchester ab 1975 erste eigene Sinfoniekonzerte gab.
Die Entwicklung zum Konzert- und Theaterklangkörper ist Werner Seitzer zu verdanken, der ab 1984 gut drei Jahrzehnte lang als musikalischer Oberleiter wirkte und die Philharmonie systematisch auch auf das Konzertpodium führte. Meilensteine waren die Einführung der Neujahrskonzerte 1988 und eines Konzertabonnements in der Spielzeit 1990/91 sowie der Zyklus „Beethoven für alle“, der die neun Sinfonien an verschiedenen Orten und gemeinsam mit zahlreichen Institutionen, Schul- und Laienorchestern neuen Publikumsschichten nahebrachte. Neben dem klassischen und romantischen Repertoire wurde stets das zeitgenössische Musikschaffen gepflegt. Dabei gab es Uraufführungen: Wilfried Hillers „Schulamit“ (2000 unter Mitwirkung von Giora Feidman) sowie Elena Kats-Chernins „George“ (im Rahmen der Kunstfestspiele Hannover 2014).
Seit 2017 leitet GMD Florian Ziemen die tfn_philharmonie. Unter ihm sind zur Pflege bisheriger Schwerpunkte eine intensive Auseinandersetzung mit historischer Aufführungspraxis von Barock und Klassik sowie das lustvolle Wiederentdecken von Raritäten dazugekommen: So waren zu Unrecht vergessene Werke wie Telemanns „Orpheus“, Gustave Adolph Kerkers „Die Schönste von New York“ oder Saverio Mercadantes „I Briganti“ zu erleben.